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juif, bourgogne

Spinnweben verkleben das Gebälk, da verfängt sich die Schnake (im Lampenschirm) und flattert sich (an der Glühbirne) zu Tode. Der Kleine hat jetzt Zähne, da löffelt die Mama Babybrei (aus dem Glas). Der Kamin ist kalt, da schlägt der Papa die Decke um (das Kind). Zwischen Umzugskartons und Farbeimern liegt Manioc und leckt sich (ihr Genitale), da pfeift das Aupair-Mädchen gegen (das Schmatzen) an. Der ätherische Geruch von Hundeflohhalsbändern reizt deinen Rachen, da sagst du dir (den Sommer auf), Sonne Haut Schweiß. Von draußen drückt die Nacht gegen die Scheiben.

Da stelle ich das (ausgelöffelte) Breiglas neben das Glas mit der (eingeweckten) Ratte auf den Kaminsims. Ausgelöffelte Augenhöhlen starren mich an. Die langen Zähne gebleckt, eine buckelige Kreatur mit dürrem Schwanz, verwest (bis auf das Skelett). Zwischen ihren Rippen spannt sich ein Rest Haut (wie Pergament). Neben der Ratte steht eine Flasche (Taittinger Champagner). Zum Wohl, aufs neue Heim.

Da liegst du auf der Chaiselongue am offenen Fenster, Schnapsglas (auf dem Sims), Kater (überm Bauch), Gold (im Zahn), Sonnenbrand (trotz Sonnenöl). Deine Bauchdecke hebt (und senkt) sich. Der Kater schnurrt. Du schnarchst. Der Kleine schreit. Da möchte ich dir mit seiner (dreckigen) Windel den Mund stopfen.

***

Federn fliegen Schaum spritzt Huhn schreit, da brülle ich, aber die Tölen hören nicht (in ihrem Blutrausch). Je regrette, je regrette! Breitbeinig steht da der Bauer in der Hofeinfahrt, den Bauch gewölbt (wie ein Schild). Votre chien? Um Himmels Willen, nur en vacance sind wir hier, die Hunde gehören doch zur maison.

Da rupfen sie das Huhn, da kriege ich sie (am Halsband zu packen), da torkelt es (durch den Straßengraben) davon, sein Kopf ist rot (und sein Hals). Hunde ziehen Hände zerren Bauer schimpft, da nicke ich und lächele (aus meiner gebückten Haltung) zu ihm hoch, excusez moi, Monsieur, je comprend (pas), je regrette, pardon, so stolpere ich (mit den Hunden) am Halsband die Dorfstraße runter; hinter der Kurve lasse ich los.

Mein Kreuz schmerzt (als ich mich aufrichte). Von einem fernen Maisfeld dröhnt das Getriebe der Erntemaschinen herüber. Die Wolken in den Wiesen ertränken meine Lungen. In den Baumkronen am Horizont zerläuft milchig weiß das letzte Sonnenlicht. Da spalten mir die Grillen (mit ihrem Zirpen) den Schädel.

***

Sprungturm Sandburg Sahneeis, da trifft dein Blick mich jäh. Wie bist du hier reingekommen? Du streifst deinen Bademantel ab, deine Augen bilden Seifenblasen, ich versuche den Schaumschläger (unter deiner Wampe) zu ignorieren. Deine Schaufeln greifen nach mir, da greife ich nach dem Wasserhahn. An die kalten Fliesen gepresst, gleite ich an dir vorbei in die Mansarde, wo deine Freunde uns (ein Doppelbett) zugewiesen haben. Deinen Anblick zu beschwichtigen ist nicht mehr meine Aufgabe. Während das Shampoo (aus meinen Haaren) aufs Laken tropft, lässt der Kater seine Drüsenkopf an meinem Koffer aus. Intuitiv habe ich die Seite gewählt, die näher (zur Tür) liegt. Hautnah Hautkrebs Haute Couture. Unsinn, was für ein (absurdes) Wort.